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1. Deutsche Geschichte - S. 263

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der innere Ausbau des deutschen Reichs. 263 gestorben und S e o Xiii. auf ihn gefolgt war, ist bnrch Nachgeben von beiben Seiten ein Friedenszustanb hergestellt worben. Währenb des Kulturkampfes würde das Reichsgefetz über die Ziv i l e h e erlassen; baburch ist die Eheschließung und die Beurkunbung der Geburten und Sterbefälle von den Geistlichen auf bürgerliche Beamte, die Stanbesbeamten, übertragen worben. §261. Heer und Flotte, Recht, Volkswirtschaft und Reichsfinanzen. Der stärksten Grunblage des neuen Reichs, dem Heere, mtrbe*«««. von vornherein die größte Sorgfalt gewibmet. Es würde befonbers mit Rücksicht auf die mehrmaligen Verstärkungen der französischen Wehrkraft stetig vermehrt; heute beträgt feine Stärke im Frieden 500700 Mann, wozu 25000 Offiziere und fast 85000 Unteroffiziere kommen; im Kriege etwa 4 300 000. Die Armee zerfällt heute in 23 Armeekorps; bavon entfallen auf Württemberg, Baden und Hessen je eins, auf Sachsen zwei, auf Bayern brei, die übrigen auf Preußen und die kleineren Staaten. Die Armeekorps zerfallen in zwei Divisionen, die Divisionen in zwei Jnfanteriebrigaben, eine Kavalleriebrigabe, deren jebe zwei Regimenter umfaßt, und eine Felbartillerie-brigabe. Die Vorbereitung der Mobilmachung und der Entwurf der Pläne für etwaige künftige Kriege liegt dem General st ab ob. Gleichzeitig würde eine beutfche Flotte geschaffen. Sie besteht aus gepanzerten Linienschiffen und Küstenpanzerfchiffen, großen und kleinen Kreuzern, Kanonenbooten, Avisos, Schulschiffen, Schiffen zu befonberm Zwecken, unter benen sich auch die kaiserliche Jacht „Hohenzollern" befinbet, und Torpebobooten. Sie untersteht dem kommanbierenben Abmirot. Wie das neue deutsche Reich im Unterschiebe von dem beutfchen Bunbe mt. eine Wehreinheit ist, so ist es auch eine Rechtseinheit. Ein Strafgesetzbuch war schon zur Zeit des norbbeutfchen Bunbes geschaffen worben und würde von biefem übernommen. Es würde ferner eine einheitliche Gerichtsverfassung geschaffen. Die Gerichte zerfallen in Amtsgerichte, Lanbgerichte und Oberlanbesgerichte; die letzteren umfaffen gewöhnlich den Umfang einer Provinz. An der Spitze steht das Reichsgericht, bas feinen Sitz in Leipzig hat und in mehrere Senate geteilt ist. Leichte Straffälle werben von den Schöffengerichten, die aus einem Richter als Vorfitzenben und zwei Laien als Schöffen bestehen, schwerere von den Strafkammern, die nur aus Berufsrichtern zusammengesetzt finb, bestimmte Gruppen von Verbrechen von den Schwurgerichten, die aus je zwölf Laien als Geschworenen bestehen, abgeurteilt. Die beutfche Rechtseinheit ist abgeschlossen worben durch die Einführung des bürgerlichen Gesetzbuchs, das feit dem Jahre 1900 in Geltung ist.

2. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 522

1888 - Berlin : Hertz
522 Eroberung von Alsen. näherten sich dem jenseitigen Ufer: ans den Booten springend und am seichten Strande durch das Wasser watend, gewannen sie den feindlichen Boden, erstürmten die Batterien und warfen den Feind, der seine Gräben hartnäckig zu vertheidigen suchte, in das nahe Gehölz Fohlenkoppel zurück. Inzwischen hatten die Dänen auf der ganzen Insel Feuerzeichen ansgesteckt, welche den preußischen Angriff, weithin leuchtend, anzeigten. Die Boote eilten indessen, von den rastlos rudernden Pionieren geführt, nach dem anderen Ufer zurück. Begünstigt von stiller See ging das Uebersetzen in verhältnismäßig kurzer Zeit glücklich vou Statten. Auch die Artillerie, die Kavallerie, die Aerzte mit den Ambulancen wurden auf zwei aneinander befestigten Pontons übergesetzt. Der Feind suchte die Ueberfahrt durch ein heftiges Artilleriefeuer von einer seitwärts liegenden Schanze zu stören. Auch der „Rolf Krake" kam aus einer Bucht herbei und bestrich den Sund der ganzen Länge nach mit seinem Bombenfeuer. Die trefflich gezielten Schüsse der preußischen Ufer-Batterien nöthigten ihn aber nach kurzer Zeit, das Weite zu suchen. Um £4 Uhr Morgens waren die 11 Bataillone der Division Manstein ant Ufer von Alfen und rückten nach Süden vor. Die Fohlenkoppel wurde alsbald genommen. Beim Dorfe Kjär hatten sich die Dänen gesammelt und Verstärkung herangezogen, und leisteten den zuerst vorgerückten Brandenburgern heftigen Widerstand. Bald aber eilten die inzwischen übergesetzten Abtheilungen der Brigade Göben nach, auch Feldartillerie rückte herbei, und um 6 Uhr war der Kampf bei Kjär zu Gunsten der Preußen entschieden. Um 8 Uhr war die Stadt Sonderburg genommen. Die Dänen steckten sie beim Abziehen in Brand; den preußischen Truppen gelang es, den Brand zu dämpfen, Der Rückzug der Dänen wurde immer eiliger. Noch zweimal kam es zu ernstem Gefechte, aber die Widerstandskraft der Dänen war gebrochen, und mit großem Verluste eilten sie durch die Halbinsel Kekenis nach ihren Schiffen. Prinz Friedrich Karl hatte sich inzwischen auch nach Sonderburg übersetzen lassen und war von dort den verfolgenden Truppen nachgeeilt, überall mit lebhaftem Jubel begrüßt. Die Verluste der Dänen waren sehr bedeutend; sie ließen weit über 2000 Gefangene in den Händen der Preußen, nahezu 1000 Mann mochten todt oder verwundet sein. Den Preußen kostete der glorreiche Tag nur 373 Mann an Todten und Verwundeten. Prinz Friedrich Karl konnte von demselben in einem Armeebefehle an die verbündete Armee sagen: „Es war ein in der Kriegsgeschichte einzig dastehender Uebergang über einen Meeresarm, ein Sturm zu Wasser gegen gut vertheidigte Schanzen." In allen Ländern wurde der klug ersonnenen, rasch und kräftig ausgeführten Eroberung der stark befestigten Insel laute Bewunderung gezollt. Der Tag von Alsen hatte alsbald auch die wichtigsten Folgen für die Stimmung in Dänemark Durch den betäubenden Schlag, den die Preußen unerwartet geführt, sank der zum Kriege drängenden Partei in Kopenhagen der Muth. Man traute den Preußen nunmehr Alles zu, man sah sie int Geiste bereits auch nach der Insel Führten übersetzen und von da nach Seeland und Kopenhagen ziehen. So wurde denn der prahlerische Ton dort mit einem Male sehr kleinlaut, und der König von Dänemark selbst machte sich von dem Rathe der Kriegspartei los und berief neue Minister, welche die

3. Geschichte - S. 155

1913 - Berlin : Oehmigke
— 155 — Neumann laatscht nach. Schwante lag schon im Schlaf. Als aber die Siegesbotschaft es traf, ward's wach. Der Mond am Himmel stand, und in Jubel stand das Havelland. Theodor Fontane. 57. Einzug. (7. Dezember 1864.) Wer kommt? Wer? — Fünf Regimenter von Düppel her. Fünf Regimenter vom dritten Korps rücken durchs Brandenburger Tot. Prinz Friedrich Karl, Wrangel, Manstein, General Roeder, General Canstein, fünf Regimenter, vom Sundewitt rücken sie an in Schritt und Tritt. Wer kommt? Wer? — Zuerst die Achter. A la bonne heure! Die Achter! Hut ab, Sapperment, vor dem Yorkschen Leibregiment! Schanze neun und Schanze drei waren keine Spielerei. Hut ab und Hurra ohn' End', allemal hoch das Leibregiment. Wer kommt? Wer? — Hurra, die Vieruudzwauziger. Guten Tag, guten Tag und gehorsamster Diener! Ei, das sind ja meine Ruppiner, flinke Kerle ohne Flatuseu. Grüh Gott dich, Görscheu und Brockhusen! Möchte manchen von euch umhalsen; Düppel war gut, besser war Alseu. s war keine Kunst, euch half ja die Lee, die Wafserfee vom Ruppiner See.

4. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 32

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 32 — senkt worden, wie staunte zudem die ganze Welt, als sich im 3uli 1916 die wundersame Kunde verbreitete, daß ein großes deutsches Handels-Unterseeboot, „Deutschland", mit kostbarer £adung in Baltimore gelandet sei, und wie ärgerten sich die (Eng-Iänder, als das Wunderschiff glücklich nach Deutschland zurückgelangte und seine Fahrten fortsetzte. . flber vorn 1. Februar 1917 an haben sich Deutschland und seine Verbündeten von dem bedingungsweise den Amerikanern gegebenen versprechen losgesagt. Nun wird jedes Schiff, feindlich oder neutral, das innerhalb eines um die feindlichen Länder gezogenen Bannkreiies von unsern U-Booten angetroffen wird, ohne Warnung versenkt. Dom Februar bis Dezember 1917 sind unsern Feinden so 8 958 000 (Tonnen Schiffraum zerstört worden, und die Not pocht bereits mit harter Hand an die Küsten (Englands. 3 4. Die Seeschlacht vor dem Skagerrak. Hm 31. Mai 1916 war die deutsche Flotte unter dem Befehl der Vizeadmirale Sehe er und hipper wieder einmal aus der Suche nach dem Feinde; wieder anscheinend vergeblich, wie schon oft. Da, um 41 /2 Uhr nachm., kamen feindliche Kreuzer in Sicht, Fahrt nach Süden. Beim Anblick der Deutschen zogen sie sich auf ein großes Kreuzergeschwader zurück, die Deutschen folgten mit höchster Geschwindigkeit, und um 53a, Uhr begann das Gefecht der Schlachtkreuzer und Torpedoboote. Die (Engländer, obwohl in Übermacht, erlitten schon hier schwere Verluste. Da trat gegen 8 Uhr von Nordwesten her, aus einem Dunstschleier plötzlich die ganze große englische Schlachtflotte hervor, die deutsche Flotte mit Umfassung bedrohend. Der deutsche Vizeadmiral Scheer mußte sich inmitten des schon einschlagenden Granathagels binnen Minuten entscheiden: Kampf mit der Übermacht oder versuch des Rückzugs. Sein (Entschluß konnte Sieg oder Untergang der deutschen Flotte, konnte ein Völkerschicksal bedeuten; ungeheuer war die Verantwortung. (Er befahl den Angriff. Die englische Flotte war die gewaltigste, die je auf dem Meere erschienen ist, undbinnenkaum 1l2 Stunden war sie so zerschossen, daß der englische Admiral Iellicoe sich bei anbrechender Nacht ins Skagerrak in die Jammerbucht zurückzog und andren (Tages keinen neuen Angriff mehr wagte. Die Nacht dauerten noch (Einzelkämpfe zwischen Schiffen und Torpedobooten fort. 3n der Morgendämmerung aber war von der deut-

5. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 33

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 33 — schen Slotte aus kein feindliches Schiff mehr zu sehen. Deutsche Luftschiffe entdeckten sie teils noch in der Jammerbucht, teils auf der heimfahrt nach England, und ein neues englisches Geschwader, das von der Themse her in Anmarsch war, kehrte um. Der Verlust der englischen Slotte an Schiffen und Menschen betrug nahezu das Dreifache der Deutschen. — Die Trauerbotschaft jagte den (Engländern einen solchen Schreck ein, daß sie ein paar Tage lang — die Wahrheit nicht leugneten, stls ihnen die Sprache wiedergekommen war, versuchten sie ihre Niederlage in den „größten Sieg seit Trafalgar" umzulügen, was ihnen freilich von niemand geglaubt wurde. 9. Der Luftkrieg. 1. Fünfundzwanzig Iahre. 3n einem der letzten Jahre des 19. Jahrhunderts zeigte in Stuttgart jemand einem andern den ©rasen Zeppelin mit den Worten: „Dees isch e Harr; der moint, mer könnte fliege." 3m Jahre 1904 hörte man mit ungläubigem Staunen, daß in Amerikazwei Brüder, namens Idright, auf Maschinen in der Lust geflogen wären. Nachher Kam heraus, daß ein französischer Major das schon 1897 einmal fertiggebracht habe, daß aber sein $lugzeug dabei zerschellt und die Sache vergessen worden war. 3m Jahre 1900 flog das erste Zeppelin-Luft-schiff seine erste und einzige $ahrt. Seit 1908, seit dem glückbringenden Unglück von Echterdingen, stand Graf Zeppelin, der Erfinder des lenkbaren starren Luftschiffes, jedem vonunsdeutschen im herzen nahe wie ein hochverehrter $reunb. 1909 flog ein Franzose im Zlugzeug nach England, und seitdem gehörendie eisernen Riesenvögel, schwerer als die Luft und doch von ihr auf weitgespannten Zlügeln getragen, von Menschen geführt, zu den zuerst angestaunten, jetzt gewohnt gewordnen Erscheinungen. Jetzt, im Weltkriege, tragen beide, Luftschiff und $lugzeug, Tod und verderben ins Land des Zeindes oder schweben über ihm, mit dem Auge des Beobachters und der Photographenlinse erkundend, wo er ist und was er tut. Luftgefechte gibt es jeden Tag: $lieger gegen $lieger, Zlieger gegen Luftschiff; 2000, 3000, 4000 Meter hoch Knattern die Maschinengewehre, ©der von der Erde aus bejchießt man den Seinb in der Luft mit eigens erbauten, steil gerichteten flbmehrkanonen. (Es gibt einen neuen Tod, den Sliegertod. Keinen der jungen,

6. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 109

1881 - Leipzig : Teubner
Waterloo 18. Juni 1815. 109 Da sprach er mit tiefster Bewegung und Kraft seine Krieger an: „Kinder, wir müssen vorwärts! Es heißt wohl, es geht nicht; aber es muß gehen, ich hab' es ja meinem Bruder Wellington versprochen! Ich hab' es versprochen, hört ihr wohl? Ihr wollt doch nicht, daß ich wortbrüchig werden soll?" Und so ging es denn unaufhaltsam vorwärts. Erst nach 4 Uhr Nachmittags erschienen nach und nach die Spitzen der preußischen Kolonnen auf Wellingtons linkem Flügel und begannen sich am Kampfe zu beteiligen. Napoleon wollte daher eine rasche Entscheidung herbeiführen; er schickte seine alte Garde in dichter Kolonne zum Sturm gegen das Centrum Wellingtons, um es zu durchbrechen. Während hier mit furchtbarem Ungestüm von beiden Seiten gekämpft wurde, drang das preußische Korps unter Zieten, mit unwiderstehlicher Gewalt alles vor sich niederwerfend, von dem linken Flügel Wellingtons in schiefer Richtung über das Schlachtfeld vor, grade auf Belle Alliance los. Diese Bewegung entschied. Die französische Garde, von allen Seiten angegriffen, gerät in Unordnung und flieht. Bald ist die ganze französische Armee im Rückzug, der allmählich in die verworrenste Flucht ausartet. Die Preußen setzen die ganze Nacht die Verfolgung fort. Napoleon selbst, mitten unter den Flüchtenden, entging kaum der Gefangennahme. Wellingtons Heer hatte 13 000 Tote und Verwundete, die Preußen 7000. Die Franzosen verloren 30 000 Tote und Verwundete, 15 000 Gefangene, 300 Kanonen und eine große Masse von Gepäck und Kriegsgerät aller Art. Napoleons Heer war durch die Schlacht bei Waterloo vernichtet, seine zweite Herrschaft — die sog. 100 Tage — war am Ende. Er dankte notgedrungen noch einmal ab. Als er mit dem Plane, sich nach Amerika einzuschiffen, nach Rochesort eilte, aber den Hafen von englischen Schiffen bewacht fand, lieferte er sich dem englischen Admiral Hotham aus und ward nach England gebracht. Blücher und Wellington rückten am 7. Juli mit ihren Heeren in Paris ein, mit ihnen der König Lndwig Xviii.,

7. Erzählungen aus der Deutschen Geschichte - S. 76

1874 - Hadersleben : Westphalen
Herzogthum quer durchschneidenden Dannewerk seine Truppen zusammen. Da Überschritten ant 1. Februar 1864 preußische und österreichische Truppen unter Oberbefehl des greisen Feldmarschalls Wrang el, die Preußen geführt vom Prinzen Friedrich Karl, die Oesterreicher vom General von Gable nz, die Eider, und der zweite s ch l e s w i g - h o l st e i ui s ch e Krieg begann. 62. Fortsetzung. Der Düppelsturm. Alsen. Nachdem die Dänen durch kleine Gefechte bei Missunde und Oberselk vollständig hinter ihre Daunewerk-Schanzen zurückgetrieben waren, ging Prinz Friedrich Karl am Morgen des 5. Februar mit seinen Truppen bei Arnis über die Schlei, und die Dänen mußten, um nicht abgeschnitten zu werden, eiligst nach Norden flüchten. Die Oesterreicher ereilten am 6. Februar ihre Nachhut bei Oeversee und brachten derselben in einem blutigen Gefecht empfindliche Verluste bei. Die Hauptmacht der Dänen hatte aber einen zu großen Vorsprung, sie entkam theils nach Jütland, theils in die gewaltig verschanzte Stellung bei Düppel. Während jetzt die Oesterreicher und die preußische Garde nach Jütland vordrangen, legte Prinz Friedrich Karl sich mit einer Heeresabtheilung vor die Düppeler Schanzen, welche eine regelmäßige Belagerung erforderten. Die Belagerungsarbeiten wurden Anfangs durch den strengen Winter und den hartgefrornen Lehmboden sehr erschwert. Es gelang aber den tapferen Truppen nach mehrfachen glücklichen Gefechten vor den Schanzen, denselben so nahe zu kommen, daß nach einer kräftigen Beschießung der Sturm gewagt werden konnte. Am 18. April, Vormittags 10 Uhr, schwieg plötzlich die bis dahin lebhafte Kanonade der Belagerer, und fechs Sturmkolonnen stürzten sich auf die nächsten dänischen Schanzen. Wohl empfingen die Dänen sie mit einem furchtbaren Kartätsch- und Gewehrfeuer, aber die Braven ließen sich nicht abschrecken, — nach einem harten Kampfe von kaum % Stunde wehte auf den 6 Schanzen die schwarz-weiße Fahne. Nach einer Stunde waren die sämmtlichen dänischen Schanzen erobert, und die Dänen mußten sich auf die Insel Alsen zurückziehen. Durch Vermittelung der fremden Mächte wurde jetzt ein Waffenstillstand herbeigeführt; die in London eröffneten Verhandlungen führten aber, der Hartnäckigkeit Dänemarks wegen, nicht zum Frieden. Die Preußen eröffneten am Tage nach Ablauf des Waffenstillstandes die Feindseligkeiten durch eine neue glänzende Waffenthat. Die Danen hielten die Insel A l sen besetzt, welche vom Festlande durch einen breiten, tiefen und reißenden Meeres arm getrennt wird, und deren Ufer durch eine ununterbrochene Reihe starker Schanzen und Brustwehren gekrönt waren. Prinz Friedrich Karl beschloß, die Dänen aus dieser fast unangreifbaren Stellung zu vertreiben. In der Nacht zum 29. Juni sammelten sich die Truppen am Ufer, um unter Führung des Generals Herwarth von Bittenfeld auf 160 Booten, welche zusmkmen nicht mehr als 3'/2 Bataillone fassen konnten, nach der Insel überzusetzen. Schon 200 Schritt vom Ufer

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 434

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
434 Neunter Zeitraum. deuten Fuhrt auf Owaihi, einer der Sandwi'chsinfeln, von den Eingebornen ermordet ward, den 14. Febr. 1779. Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts hatte Britannien durch Ansiedler in Nordamerica Colonien angelegt, deren Fleiß und Betriebsamkeit jetzt in volkreichen Städten und einem lebhaf- ten Handel schöne Früchte trug. Um sich für den frühem Kosten- aufwand zu entschädigen, besteuerte das Mutterland ihre Waaren, erhob Zölle, führte eine Stempeltaxe ein, was den erwachenden Freiheitssinn der Colonisten allmahlig beengte und erbitterte. Ihr wiederholtes Gesiich, im englischen Parlamente ihre Stellvertre- ter zu haben, blieb unbeachtet, daher brach bei einer aberma- ligen Auflage auf den Thee, die durch die Theeacte angeordnet worden, der stille Mißmuth in einem offenenaufruhr zu Boston los, indem man drei, im dortigen Hafen liegende, englische Schiffe il':i überfiel und 327 Kisten Thee ins Meer warf. Der englische /^73 General Gage erschien mit vier Regimentern vor dem Hafen un i. von Boston und schnitt ihm allezufuhc und allen sonstigen Verkehr ab. Iu„i Darauf verbündeten sich in einemgeneralcon greß zu Phil- 1774 a delphia 51 Deputirte von zwölf Colonien zu einem entfchie- fcti.5t‘ denen Widerstande, wozu man sich durch Errichtung von Milizen •/. ,.K rüstete. Bei L exi ngto n kam es zu den ersten Feindseligkeiten i/ui mit einem englischen Heerhaufen, der nach Eoncord zog, diese !;v5 Stadt aber baldigst wieder räumen mußte. Auf einem nachmali- gen Eongreß zu Philadelphia vereinigten sich die 13 Staa- --'ni ten: Massachusetsbay, Neu-Hamshire, Rho deisland, Connecticut, Neu-Pork, Neu-Jerfey, Pensilvanien, die Delaware-Grafschaften, Maryland, Virginien, Nordcarolina, Südcarolina und Georgien, zu einem Staatenbund, und ernannten den Obersten W asch i n g t o n zum Oberbefehlshaber der Armee, unter ihm die Generale Putnam, Ward und Schuyler. Zur Deckung der Kosten schuf der Congreß Papiergeld, für welches die Provinzen Bürgschaft leiste- ten. Das blutigste Gefecht des ganzen Krieges hatte bei Bun- ds^ -7. kershill, vor Boston, statt, indem Gage die ihn belagernden 2-ui Amerikaner unter dem General Washington zurück warf. Gleichwohl mußte sich Boston im folgenden Jahre durch Capiru- i>-i> ‘f’-. lation ergeben, die Engländer erhielten freien Abzug, welche jetzt sffch der General Howe befehligte, da Gage nach England zurückging. Er theilte seine Armee in drei Corps, das eine unter den Genera- len Clinton und Co rnw allis, um Südcarolina anzugreifen, das andere vertbeidigte Canada unter dem General Bourgoyne; - Howe selbst sammelte das Hauptcorps in Neu-Schottland zum Angriff auf Neu-York und Neu-Jersey. Clintons Unternehmen mißlang gänzlich durch die Thätigkeit des ihm gegenüberstehenden General Lee, der früher in englischen Diensten gestanden; die beiden andern englischen Befehlshaber verloren ihre spärlichen Vor-

9. Quellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde - S. 446

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 446 — die schnellen Kreuzer. Bei den Kriegsübungen der großen Seemächte werden gewöhnlich den Geschwadern eine größere Zahl Schnellkreuzer beigegeben. Beim Marsch der Schlachtflotte laufen diese Kreuzer den Panzergeschwadern in Aufklärungsgruppen weit voraus und decken auch die Flügel und den Rücken der Schlachtschiffe gegen überraschende Angriffe von Hochseetorpedo- booten, die nachts gefährlich sind. Da ans dem großen offnen Seekriegs- schauplatze der Feind aus jeder Richtung des Kompasses herkommen kann, sind viele Kundschafter nötig, um ihn rechtzeitig zu erspähen. Dabei fordert die strategische Defensive ebensoviele Kreuzer wie die strategische Offensive. Eine Panzerflotte, die selbst den Feind suchen oder sein Herankommen über- wachen müßte, würde ihre Kraft zersplittern und außerdem so viel Kohlen verbrauchen, daß sie im entscheidenden Augenblicke gefechtsuntüchtig sein könnte. Die wichtigsten Erfordernisse für die Kampfbereitschaft der Schlachtschiffe, genügender Vorrat an Kohlen und Schießbedarf, sowie gesammelte Kräfte der Besatzungen, können nur vorhanden sein, wenn die Zahl der Anfklärnngs- schiffe groß genug ist, die Linienschiffe von jeder andern Aufgabe als der, den Feind in der Schlacht zu schlagen, zu eutbiudeu. Und gerade bei einer kleinen Schlachtflotte ist es doppelt nötig, die Kräfte ohne Verzettlung für den Hauptschlag bereit zu halten. Als Aufklärungsschiffe werden bei den Panzerflotten aller Seemächte Kreuzer der verschiedensten Größen verwandt; bei keiner einzigen Seemacht begnügt man sich dabei lediglich mit kleinen Fahrzeugen, man gibt vielmehr jeder Gruppe von Kundschaftern auch große Panzerkreuzer bei. Das hat gute Gründe. Die kleinen Schnellkrenzer sind zu schwach bewaffnet, als daß sie Vorpostengefechte durchführen könnten; um durch die feindliche Vorposten- linie hindurch bis in die Nähe Der feindlichen Panzerflotte laufen zu können, müffen die Aufklärungsschiffe stärker bewaffnet, also größer sein. Mit gegebnen Verhältnissen muß man rechnen; da sowohl die französische wie auch die englische und die nordamerikanische Flotte mächtige Panzerkreuzer ihren Panzergeschwadern beigeben, dürfen wir nicht ohne Panzerkreuzer bleiben. Denn die mächtigen feindlichen Panzerkreuzer würden unsre kleinen Schnellkreuzer zurückdrängen oder gar zerstören, ehe sie ihre Aufgabe, die Stärke der feindlichen Panzerflotte auszukundschaften, erfüllen könnten. Die Verwendung der kleinen Schnellkreuzer ist auf die Abwehr vou Torpedo- bootsaugriffen und auf den Dienst als Meldereiter beschränkt. Daß die Kreuzer der Aufklärungsgruppen im einzelnen um so stärker und größer sein müssen, je weniger von ihnen der Schlachtflotte beigegeben werden können, das ist wohl jedem klar, der daran denkt, daß dem Befehlshaber der kleinern Schlachtflotte sichre Auskunft über das Herankommen und über die Stärke des Feindes viel wichtiger sein muß als dem Admiral, der auf seine Übermacht pochen kann. Treffliche Beispiele für die Unentbehrlichst von Kreuzern bei den Bewegungen der Schlachtflotten gibt Leutnant zur See Hollweg in der Marinerundschau für 1897 in dem Aufsatze: „Kreuzer- mangel und Krenzernntzen"; obwohl diese Beispiele aus der Zeit der Segel- schiffe stammen, sind sie auch jetzt uoch ebenso lehrreich, wie die Einführung der Dampfkraft Freund und Feind zugute gekommen ist, so daß die Ans- klärung und Beobachtung seitdem sicher nicht leichter geworden ist. In ähn- licher Weise wird mit Kreuzeru der Feiud, vou dessen Auslaufen aus seinem Kriegshafen man meistens Kunde haben wird, auch aufgesucht werden können,

10. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 58

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 58 Ein ungeheures Gebrll verriet, da Rolf Krake" jetzt aus dem Schlummer erwacht sei. Der Ton seiner hundertpfndigen Armstrongs auf dem eisernen Resonanzboden ist unverkennbar. Vergeblich schleuderte er seine Riesengeschosse gegen unsere Tirailleurs. Er wurde von den vierundzwanzigpfndigen Gezogenen sofort begrt und zog sich wieder in die Bucht zurck. Unterdes hatte General Manstein sich lngs des Strandes sdlich vorbewegt, wo es selbst zu lebhaftem Handgemenge kam. Die feindlichen Batterien wurden in der Kehle eine nach der anderen angegriffen und die Besatzungen gefangen genommen (darunter ein Offizier von der Leibgarde in rotem Rock). Ebenso setzten sich die Mrker in Besitz von Gro-Moose, und erst am Abschnitt von Kjr stie man auf einen lebhaften Widerstand geschlossener Abteilungen, die bis dahin versammelt waren. Es kam hier das Vordringen einen Moment zum Stehen in einem lebhaften Gefecht, welches wir von unserem Standpunkt nicht bersehen konnten. General Herwarthgriff dort persnlich ein und traf im Tirailleurfeuer des Feindes mit unvergleichlicher Ruhe seine Anordnungen. Jetzt waren auch die ersten Feldgeschtze der das Wasser geschafft. Der Rckzug der Dnen wurde allgemein, und der tappre Landsoldat" beschleunigte dabei seine Schritte sehr merklich. Schon wurden ganze Scharen von Gefangenen von wenig Bewaffneten wie Herden an den Strand getrieben. Bewundernswert war die Dreihrigkeit unserer Westfalen von der Gbenschen Brigade, die gegen Sonderburg vordrangen und die Dnen hinter einem Knick im Rcken beschossen, während sie selbst in der augenscheinlichsten Gefahr schwebten, von Sonderburg aus selbst im Rcken gefat zu werden. Ganze Schwrme vom Feinde liefen durch die Kornfelder zurck. Eine Batterie nach der anderen verstummte, und ihre Besatzung flchtete. Eine Haubitzbatterie rasselte auf unserem Ufer im scharfen Trabe herbei; aber es war schwer, zu unterscheiden, was drben Feind, was Freund, so da man nur auf die entferntesten Zielpunkte zu feuern wagte. Inzwischen war es acht Uhr geworden, und die Sonne beschien ein Gemlde, welches ein Schlachtenmaler nicht schner wnschen kann. Noch schwebten fort-whrend die kleinen runden Dampfwolken der der uns zunchst links liegenden Batterie. Ich glaube, da sie ziemlich viel verloren haben mu. Vor uns stand ein schnes Haus dicht an der Landbrcke in Sonderburg in hellen Flammen. Wir vermeinten, da eine Granate aus der vierundzwanzigpfndigen Batterie zur Rechten unglcklicherweise dort gezndet habe; es stellte sich aber bald heraus, da die Dnen bei Rumung des Ortes die eigene Stadt rcksichtslos dem Ber-derben preisgegeben Hattert. Dieselbe war vllig von den Einwohnern verlassen, und der Brand htte bei anderer Windrichtung bald alles einschern knnen. Dnische Gefangene wurden zum Lschen angestellt. Ebenso hatte der Feind seine groen Barackenlager bei Ulkebll und Wollerup in Brand gesteckt. Die mit Stroh gefllten Bretterhtten flammten in heller Lohe empor, und zwei schwarze Rauchstreifen zogen einen Trauerflor der die langgestreckte Insel. Weiter rechts flimmerte in der Morgensonne das Meer, bedeckt mit zahllosen Segeln. Da lagen die mchtigen Kriegsschiffe, umschwrmt von Fahrzeugen aller Gre. Diese ganze Gesellschaft hatte sich eilends aus Hruphaff hinausgemacht, da nach wenig Mi-nuten unsere Batterien ihr die Ausfahrt vom Sderholz versperren konnten. *) Dieser kommandierte das Armeekorps, das die Wegnahme der Insel Alfen bewirkte.
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